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1. Geschichte des Altertums - S. 38

1879 - Mainz : Kunze
38 Zweiter Abschnitt. werde Rettung mglich, als bis der Mrder aufgefunden und be-straft sei. Oedipus stellte nun eifrige Nachforschungen an und er-fuhr nach und nach das Geheimnis seiner Geburt, seine unglckliche Aussetzung, seine wunderbare Erhaltung und seine wirkliche Heimat. Jokaste, welche den Zusammenhang der Dinge ahnte, erhngte sich aus Verzweiflung, noch ehe die ganze Wahrheit von ihrem und des Wegen seines Sohnes Geschick enthllet war. Neben ihrem Leichnam stach sich ^bet'er Oedipus hierauf eigenhndig die Augen aus und mute bald Theben verlassen. Oedipus hatte vier Kinder, zwei Shne, Eteokles und Poly-nices, und zwei Tchter, Antigene und Jsmene. Die beiden Shne, welche sich ihres unglcklichen Vaters schmten, wandten, sobald sie die Regierung bernahmen, die Strafe der Verbannung, welche Oedipus der den Mrder des Laius schon vorher verhngt hatte, auf den eigenen Vater an und jagten ihn von Haus und Hof. Zornig sprach Oedipus den schrecklichsten Vaterfluch der die un-irrt an An- natrlichen Shne aus und irrte lange unstt in der Welt umher, lange umher gleitet von seiner treu ausharrenden Tochter Antigene, bis er nach dem Flecken Kolonos bei Athen gelangte. Hier sollte er das Ziel seiner unglcklichen Wallfahrt auf Erden finden. Ein benachbarter Hain der Furien (Eumeniden), welchen kein menschlicher Fu be-treten durfte, war die Ruhesttte, welche der Flchtling erwhlte. Der athenische König Theseus erbarmte sich des schwer heimgesuchten Greises und sicherte ihm Schutz und Beistand gegen jede Verfolgung zu. Das Orakel aber hatte jngst verkndet, dasjenige Land, wel-ches in seinem Sche die Gebeine des mit den Gttern ausge-shnten, flchtigen Knigs von Theben bewahre und nicht rauben lasse, werde herrlich ausblhen und stets unberwindlich sein. Als die Thebaner diesen Ausspruch vernahmen, sandten sie Boten an den bisher verachteten Oedipus und luden ihn ein, feine alten Tage in Theben zu beschlieen. Allein Oedipus grollte seinen Shnen irnb wirb auf und ward auch bald von seinem Leiden erlst. Ein Donnerschlag beesri5t verkndete ihm sein Ende; die Erde ffnete sich und nahm den lebensmden Greis sanft und rasch in ihren Scho auf. Theseus stand neben ihm, als dies Wunder sich ereignete, und verschwieg die bedeutungsvolle Sttte, wo Oedipus Leiche ruhte. Des Oebipus Die Shne des Oedipus, Eteokles und Polynices, waren noch froevftdj bei Lebzeiten des Vaters dahin bereingekommen, da sie abwechselnd und es ent- etn Jahr um das andere regieren wollten. Diesen Vertrag brach Bruderkrieg, der ltere Bruder Eteokles bald und verjagte vor Ablauf des ersten

2. Geschichte des Altertums - S. 76

1879 - Mainz : Kunze
76 Zweiter Abschnitt. siegten die Messenier im ersten Treffen. Darnach vernahm Aristo-menes, da die spartanischen Frauen im Tempel der Ceres ein Fest begiengen, er brach mit seinen Gefhrten auf, sie zu rauben, ward aber mit Messern und Fackeln gebhrend empfangen und, während seine Gefhrten flohen, gefangen. Doch gab ihn die Priesterin wieder srei und berichtete nach Sparta, Aristomenes habe die Fesseln ver-brannt und sei entkommen. Durch die Treulosigkeit des arkadischen Knigs, welcher zu den Spartanern bergieng, war Aristomenes gentigt, sich in die Festung Jra zu werfen, von welcher aus er Lakonien verheerte. Einst hatte er sich allzuweit vorgewagt, fiel in einen Hinterhalt und wurde mit Aristomenes. 50 seiner Begleiter gefangen genommen. Die Spartaner strzten Kri^wird a^e Gefangenen in eine tiefe Felsschlucht, und alle Gefhrten des wunderbar Aristomenes fanden den Tod; er aber wurde dadurch gerettet, da gerettet. jn Ofler Rstung hinabgestrzt beim Falle durch seinen Schild geschtzt wurde. Drei Tage brachte er in dem schauervollen Ab-grnde zu. Endlich bemerkte er einen Fuchs, welcher an den Leichen nagte. Er fate ihn beim Schwnze, schtzte sich mit seinem Mantel gegen die Bisse des wthenden Thieres und gelangte, von dem-selben zu einem Ausgangspunkte gefhrt, glcklich ins Freie zu den Seinigen. Die Spartaner schloffen bald darnach einen Waffenstillstand mit den Messeniern auf 40 Tage. Aristomenes, ohne alle Besorgnis eines Uebersalls, hatte sich von Jra entfernt und begegnete einigen Bogenschtzen. Diese erkannten ihn, banden den Helden und fhrten ihn gefangen nach einem Meierhof, wo eine Mutter mit ihrer Tochter Ein kluges wohnte; der Vater war todt. Dem Mdchen hatte es aber in der rettet^den Zuvor getrumt, es htten Wlfe einen gefesselten Lwen in Aristomenes. ihr Haus gebracht, welcher keine Klauen besa. Sie selbst habe darauf dem Lwen die Fesseln gelst, seine Klauen gefunden und sie ihm gegeben. Die Wlfe seien dann vom Lwen zerrissen worden. Eben als die Bogenschtzen den Gefangenen hereinfhrten, fiel dem Mdchen der Traum wieder ein. Sofort erkundete sie des Ge-fangenen Namen, und als sie den hochgefeierten Aristomenes nennen hrte, schenkte sie den Soldaten so viel Wein ein, da diese berauscht wurden und einschliefen. Sie lste nun dem Gefangenen die Fesseln, und dieser tdtete seine Gegner der Reihe nach. Das Mdchen aber nahm Aristomenes mit und gab sie seinem Sohne zur Frau. durch Ber- Jahr spter fiel Jra durch Verrat. Whrend Aristomenes rat. krank an einer Wunde darnieder lag, wurden die Wachen vernach-

3. Geschichte des Altertums - S. 82

1879 - Mainz : Kunze
82 Zweiter Abschnitt. Seine beiden Shne, Hippias und Hipparchus, folgten ihm. Auch sie regierten anfangs im Geiste ihres Vaters, bis die Verschwrung zweier Jnglinge, des Harmodius und Aristogiton, einen Umschwung der Verhltnisse herbeifhrte. Hipparchus hatte die Schwester des Harmodius von der Theil-nhme an einem ffentlichen Feste ausgeschlossen, bei welchem die athenischen Jungfrauen in feierlichem Aufzuge durch die Stadt zogen. Diese Beleidigung entflammte den Harmodius und seinen Freund Aristogiton zur Rache. Sie beschlossen die Tyrannen am Tage des Festes, wo alle Brger bewaffnet erscheinen durften, zu ermorden. Der Mord gelang aber nur an Hipparchus. Harmodius wurde dabei von den Leibwchtern desselben auf der Stelle nieder-gehauen, Aristogiton gefangen und spter unter Martern hingerichtet (514 v. Chr.). Von nun an regierte der berlebende Hippias mit Ermordung Strenge und Grausamkeit und machte sich durch Hinrichtung vieler chus Hippias Brger verhat. Dem Harmodius und Aristogiton aber errichteten regiert grau- die Athener in der Folge Bildsulen und ehrten sie als Tyrannen-fom' mrder. Vier Jahre duldeten die Athener des Hippias Tyrannei, als ihre Befreiung nahte. Die Lacedmonier waren nmlich wiederholt durch das Delphische Orakel aufgefordert worden, Athen von dem Tyrannen zu befreien. Sie fielen mit einem Heere in Attika ein, schlugen nach anfnglichem Verluste die Reiterei des Hippias und belagerten ihn in der Burg. Da er aber mit Lebensmitteln reichlich versehen war, so htte sich die Belagerung in die Lnge ziehen knnen, wenn nicht ein Zufall die Befreiung der Athener beschleunigt htte. Die Kinder des Hippias, die aus dem Lande gebracht werden sollten, fielen den Lacedmoniern in die Hnde. Um sie wieder zu ertreibung bekommen, verstand sich Hippias dazu, Attika binnen fnf Tagen zu ^unmewer^ verlassen. So ward Athen wieder frei; Hippias aber begab sich zum Familie. König von Persien (510 v. Chr.).

4. Geschichte des Altertums - S. 87

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 87 Mann zu schlachten und zu verzehren. Da ward Cambyses bange, das Heer mchte sich selbst aufzehren, und trat den Rckzug an. Damals war in Aegypten ein Apis (. 5) aufgefunden worden, und im ganzen Lande herrschte Jubel und Freude. Cambyses hielt dies fr Schadenfreude der sein verunglcktes Unternehmen, lie sich den Apis vorfhren und verwundete ihn mit seinem Dolche, da er starb. Die Priester begruben den Leichnam des Apis in der Stille, und im ganzen Lande herrschte Trauer und Klage. Cam-byses aber, der schon vorher nicht recht bei Sinnen war, verfiel bald in vllige Raserei und begierig die unmenschlichsten Grausamkeiten. Da emprte sich im persischen Reiche die Priesterkaste der Magier, an deren Spitze Smerdis stand, der, weil er sich fr einen Sohn des Cyrus und Bruder des Cambyses ausgab, der falsche Smerdis genannt wird, denn den chten Smerdis hatte Cambyses bereits hinrichten lassen. Cambyses machte sich nun aus, die Emprung zu unterdrcken; als er aber sein Pferd bestieg, verwundete er sich Cambyses am Beschlge seiner Dolchscheide. Die Wunde war tdtlich, und er ' starb (522 v. Chr.). Nun erhoben sich sieben vornehme Perser, welche wohl wuten, da der regierende Smerdis nicht der Sohn des Cyrus, sondern einer der Magier war. Sie beschlossen daher seinen Sturz. Als sie auf dem Wege zur Burg waren, erschienen der ihren Huptern sieben Paar Habichte, welche zwei Paar Geier zerrissen. Das hielten sie fr ein gutes Zeichen, drangen in den Palast und machten die Magier nieder. Darauf schritten sie zur Wahl eines neuen Knigs. Sie beschlossen, da derjenige von ihnen König werden sollte, dessen Ro bei einem Ausritt am andern Morgen vor Sonnenaufgang zuerst wiehern wrde. Nun wute es der Stallmeister des Darius, eines der Sieben, durch eine List zu bewirken, da das Pferd feines Herrn zuerst wieherte. Sogleich fielen ihm die Andern zu Fen Darms, und begrten ihn als König. So ward Darius, Sohn des Hystaspes, Hespes König von Persien. wird König. Seine erste That war, da er die während der Magierherrschaft abgefallene Stadt Babylon wieder unterwarf. Dazu verhalf ihm Zopyrus, ein persischer Statthalter. Er schnitt sich Nase und Ohren ab, geielte sich grausam, und gierig dann zu den Babyloniern, indem er vorgab, der König Darius habe ihn so schmhlich verstmmelt , und er komme nun, Zuflucht bei ihnen zu suchen. Sie schenkten ihm Glauben und gaben ihm die Anfhrung der einige Abtheilungen ihrer Truppen. Mit diesen besiegte er, wie er es vor-

5. Geschichte des Altertums - S. 110

1879 - Mainz : Kunze
110 Zweiter Abschnitt. Die gyptische Menschen, Jeder frchtete den Andern; die meisten Kranken starben w Athen* ohne Pflege. Sie hatten viel zu leiden. Zuerst wurden sie von einer andauernden Schlaflosigkeit geqult; es folgten Kopfschmerzen und Fieberglut, verdoppeltes Schluchzen, schreckliche Zuckungen und brennender Durst. Bedeckt mit Geschwren, mit Hutrothen Augen, mit Schmerzen in der Brust und in den Eingeweiden eilten die Unglcklichen auf die Straen und strzten sich in Brunnen oder Cisternen, wo sie ihren Durst lschen wollten. Die meisten starben am 7. oder 9. Tage. Die Straen verpestete der Modergeruch unbeerdigter Leichname, Wasser und Lust wurden ungesund. Der Glaube an die Götter schwand; man frchtete kein Gesetz und keine Obrigkeit. Viele, welche den Tod vor Augen sahen, schwelgten, raubten und plnderten. Die Zgellosigkeit und Sittenverderbnis war noch furchtbarer als die Seuche selbst. Als endlich die Krank-heit nachlie, fuhr Perikles mit einer groen Flotte nach dem Pelo-ponnes und kmpfte anfangs siegreich; allein auch hier brach unter den Athenern die Pest aus, raffte Tausende hinweg und zwang den athenischen Feldherrn zum Rckzge. Perlkles wird In dieser trostlosen Lage wandte sich aller Ingrimm des Volkes "abgefttz?^ 8esen Perikles, und ein frecher Fhrer des Volkes, der rohe Gerber Kleon, trat mit einer Anklage hervor. Um Geld gestraft legte Perikles seine Feldherrnstelle nieder; der Verlust einer Schwester und zweier Shne, drei Opfer der Pest, beugten den starken Mann. Als sein jngster und letzter Sohn gestorben war und der tiefbetrbte Vater seinem Lieblinge den Todtenkranz aufsetzte, wurde er vom Schmerze so berwltigt, da er in lautes Weinen ausbrach. Das athenische Volk erkannte indessen bald seine Heb ereilung und berzeugt, da Perikles es stets redlich mit dem Wohle der Stadt gemeint habe, gab es ihm seine Ehrenmter zurck. Allein schon im folgenden Jahre, als Athen zum zweiten Male von der Pest heimgesucht und stirbt an wurde, erkrankte auch Perikles. Als er dem Tode nahe war, saen der Pest 429. ^ne greun^e an seinem Sterbelager; sie rhmten seine vielen Siege und seine groen Verdienste um Athen. Sie meinten der Sterbende hre es nicht mehr; allein unerwartet richtete er sich auf und sprach: Ihr preiset meine Siege und Verdienste, vergeht aber das Schnste und Grte, da nie einer meiner Mitbrger durch meine Schuld in Trauer versetzt worden ist." Perikles starb 429 vor Chr. Nach dem Tode des Perikles fehlte es in Athen zwar nicht an edeldenkenden, besonnenen Mnnern, welche das Vaterland htten

6. Geschichte des Altertums - S. 113

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 113 botschaft von dem Untergang des Heeres auf, welches man mit so vielen Hoffnungen nach Sicilien geschickt hatte. Aber auch aus Sparta mute Alcibiades entfliehen, da er den Verdacht der Spartaner erregt hatte. Er flchtete nach Asien, wute den Athenern einige Vortheile zu verschaffen und seine Zurck-Berufung zu bewirken. Mit ungeheurem Jubel ward er wieder auf- Alcibiades genommen und an die Spitze des Heeres gestellt; allein das Glck beruftn'und verlie ihn. Nach mehreren groartigen Siegen unterlagen die wieder ver-athenischen Truppen einmal in seiner Abwesenheit; man gab Alci- an"' biades die Schuld und verbannte ihn fr immer. Athen hatte sich seines besten Feldherrn beraubt und mute bald erfahren, da es nunmehr dem gefhrlichen Gegner nicht mehr gewachsen war. Der spartanische Feldherr Lysander berrumpelte bei dem Ziegenflu (Aegospotamos) die sorglosen Athener, welche die Warnungen des Alcibiades in thrichter Weise verlacht hatten, und vernichtete beinahe die ganze Flotte Athens (405). Diese Niederlage hatte fr Athen die traurigsten Folgen: die Bundesgenossen fielen ab, Athen selbst ward von Lysander erobert und verlor feine Nach der Nie. Mauern. Die alte Verfassung ward abgeschafft, eine spartanische ^enemer-Besatzung in die Stadt gelegt und die Regierung dreiig Aristo- dm 33 Ty-kraten (Tyrannen) bertragen, welche im Sinne der Spartaner ^"n"ein= regieren sollten. Allein da sich dieselben schndliche Willkr gegen gesetzt, das Leben und Eigentum der Brger erlaubten, so wurden sie bald wieder gestrzt (403). Die Spartaner hatten gefrchtet, Alcibiades knne zurckkehren und die dreiig Tyrannen strzen, welche ihm nach dem Leben getrachtet. Glcklich war er anfangs ihren Nachstellungen entronnen und zu einem persischen Satrapen entkommen; allein hier erreichten ihn gedungene Mrder. Diese umstellten das Haus, welches er mit Alcibiades feiner Freundin Timandra bewohnte, zndeten es an und schssen ihn, als er sich zu retten versuchte, aus einem Hinterhalte mit ver- Mrder, gifteten Pfeilen nieder. . 22. Mrofes, dk weiseste unter den grietfiifcfien Mtosoplim. Sokrates, der Sohn des Bildhauers Sophroniskus und der Sokrates Hebamme Phnarete, war in Athen 470 v. Chr. geboren. In feiner tn 3ttt,c"' Jugend betrieb er die Kunst feines Vaters und erwarb sich dabei allerlei Kenntnisse. Als Staatsbrger erfllte er treu feine Pflichten, zog als tapferer und gehorsamer Krieger mit ins Feld und rettete einmal seinem Schler Alcibiades das Leben. Casfian's Geschichte. I. 5. Stuft 8

7. Geschichte des Altertums - S. 122

1879 - Mainz : Kunze
122 Zweiter Abschnitt. den Putz und die Prahlerei. Frhe zeigte er viel Einsicht und Sein Mut. groen Mut. Einst wrbe feinem Vater ein mutiges Ro, welches wegen seines breiten Kopfes Bucephalus b. i. Stierkopf genannt wrbe, zum Verkaufe angeboten. Aber Niemanb konnte es reiten; da bestieg es Alexanber und zugelte es fo geschickt und gewanbt, da Philipp ihn umarmte und sprach: Suche bir ein anberes Knigreich, mein Sohn, Macebonien ist fr bich zu klein!" Der unbr- Alexanber war erst 20 Jahre alt, als er den vterlichen Thron nische^Knabe bestieg. Die unterworfenen Barbaren und Griechen meinten, der zchtigt die unbrtige macebonifche Knabe fei nicht fhig ihr Herr und Gebieter (Srtedjen. un^ emprten sich. Aber wie gewaltig wrben sie gezchtigt und zum Gehorsam zurckgebracht! Ganz Theben warb zerstrt, nur das Haus des Dichters Pinbar und die Tempel der Götter blieben unversehrt. Die Athener zitterten und bebten und unterwarfen sich wieber. Phokion hatte sie gerettet. In Corinth lie sich Alexanber nun zum Oberfelbherrn der Griechen gegen die Perser besttigen und setzte den Beginn des Krieges auf das nchste Jahr (334) fest. In jener Stadt lebte bamals ein wunberlicher Philosoph, Diogenes, mit dem Beinamen der Hunb, welcher die hchste Weisheit in die Enthaltsamkeit und Verachtung aller Bequemlichkeit setzte. Darum schor er den Bart nicht, trug einen zerlumpten, schmutzigen Mantel, einen hlichen Ranzen, a ohne Lffel und Alexander wohnte in einer Tonne auf dem Markte. Alexanber wnschte den gen?in?- Sonberling kennen zu lernen und begab sich mit seinem Gefolge rinth. zu ihm. Als Alexanber ihn nun aussorberte, sich eine Gnabe auszukitten, entgegnete Diogenes: Gehe mir boch ein wenig aus der Sonne!" Der König lchelte und meinte, wenn er nicht Alexanber wre, so mchte er wohl Diogenes sein. Alexander Im Frhjahr 334 zog Alexanber mit einem auserlesenen Heere Werfer6ame t)er den Hellespont nach Kleinasien. Hier hatte sich am Flchen Granikus Granikus die persische Reiterei ausgestellt und erwartete den Kamps. 334' Die Oertlichkeit war bert Maceboniern ungnstig; allein Alexanber lie sich von seinen Generlen Parmenio und Hephstion nicht irre machen und sprengte voller Zuversicht voran dem Feinde entgegen. Clitus rettet Dreimal geriet er in sichtliche Lebensgefahr; Glck, Gewanbtheit l|eben! und zuletzt der fchtzenbe Arm seines Milchbrubers Cliws retteten ihm das Leben. Die Perser flohen und lieen reiche Beute zurck. Dieser erste Sieg ffnete dem macebonifchen Heiben die Thore der meisten griechischen Stbte, welche Sparta (387) an Persien verschachert hatte; sie sahen in Alexanber ihren Befreier vom per-

8. Geschichte des Altertums - S. 199

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 199 Kaisers zu schtzen, als dessen Mordbefehle zu vollziehen. Der Oberst derselben, Sejanus, ein verworfener Mensch, war des Kaisers Liebling und das willige Werkzeug seiner Frevel. Verfolgungen und Hin-richtungen waren an der Tagesordnung, da jeder Gutgesinnte und die eigene Familie dem Kaiser verdchtig war. Bei der allgemeinen Sejan fhrt Entartung wurden Verlumden, Spioniren und Anklagen ein form-liches Gewerbe. Sejan berredete zuletzt den Kaiser, um selbst in befehle aus, Rom ungestrter morden und rauben zu knnen, die Stadt zu ver-lassen und sich auf dem Lande zu vergngen, wo er sicherer vor Meuchelmord sei als in Rom. Auf diesen Rat hin zog sich Tiberius auf die Insel Capri, gegenber Neapel, zurck, baute sich daselbst einen prchtigen Palast und frhnte hier seinen Lsten und Begierden auf emprende Art. Fr Rom begann mit des Kaisers Abreise eine wahre Schreckensherrschaft; Sejan mordete und raubte auf die unverschmteste Weise, bis endlich Tiberius aus Furcht vor wird aber dem eignen Gnstling ihn verhaften und hinrichten lie. Noch 8 Jahre mute Rom den Blutdurst des wsten Tyrannen stillen, welcher weder Freunde noch Verwandte schonte. Auch die Gemahlin des Germanikus, die heldenmtige Agrippina, und zwei ihrer Shne wurden ermordet. Viele legten Hand ans eigene Leben, um nicht dem Henker berliefert zu werden. Eine bestndige Angst und Unruhe qulte den Kaiser, deren er nicht Herr werden konnte. Dies berichtete er einmal selbst dem Senate: Wenn ich wei, was ich Euch schreiben soll, Senatoren, oder wie ich schreiben soll, oder was ich jetzt nicht schreiben soll, so mgen mich alle Götter und Gttinnen mit noch rgerer Qual verderben, als ich schon tglich fhle." Als Tiberius im 78. Jahre erkrankte und in eine tiefe Ohnmacht fiel, so da man ihn fr todt hielt, ward der halb wahnsinnige Csar Caligula, der dritte Sohn des Germanikus und der Agrippina, zum Kaiser ausgerufen. Den wieder zu sich gekommenen alten Kaiser Tiberius erstickte der Oberst der Leibwache durch aufgelegte Bettdecken*). ermordet. Caligula's Regierung (3741) ist eine Reihe von schndlichen Csar Cali-Grausamkeiten und lcherlicher Verschwendungssucht. Er mordete 9"ta, ein seine Gromutter Antonia und wnschte, da das ganze rmische Id'erud>er Volk nur einen Kopf habe, um ihn mit einem Hiebe abzuschlagen. Tiberius hatte einen Schatz von 143 Mill. Thalern hinterlassen, Verschwender, *) In den Provinzen war Tiberius nicht so unbeliebt, wie in Rom; denn dort machte er dem bisher nngescheut getriebenen Beraubungssystem rmischer Statthalter und Unterbeamten nach Krften ein Ende.

9. Geschichte des Altertums - S. 201

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 201 nicht untergehe. Agrippina mute sofort den Palast verlassen, und die geistreiche und schne aber lasterhafte Poppa Sabina bezog den-selben. Sie hoffte Kaiserin zu werden, und da ihr Agrippina, welche sich der unglcklichen Oktavia aufs entschiedenste annahm, im Wege stand, so verleitete das freche Weib den entarteten Sohn die Rero tbtet Mutter umbringen zu lassen. Der erste Versuch, Agrippina im m^errer"n Meere zu ertrnken, mislang. Die Kaiserin rettete sich durch Schwimmen, ward aber von gedungenen Mnnern bald darauf des Lebens beraubt. Auch Oktavia und Seneca fielen als Opfer von Poppas Rnken, nachdem sie Kaiserin geworden war. Jene starb in der Verbannung, dieser in Rom. Er war beschuldigt, eine Ver-schwrung gegen das Leben des Kaisers angezettelt zu haben, und erhielt den Befehl sich zu tobten. Mit der Ruhe eines Weisen gieng der Greis dem Tod entgegen, umarmte seine treue Lebensgefhrtin Paullina und lie, weil sie ihren Gemahl nicht berleben wollte. sich und ihr die Adern ffnen. Paullina wurde indessen auf Neros Befehl, welcher schlimme Folgen von ihrem Tode frchtete, verbun-den und am Leben erhalten. Nach solchen Theten war es nicht zu verwundern, da Nero sich jede Willkr und Grausamkeit, jede Befriedigung gemeiner Lust und unsinniger Launen erlaubte. Er trat ffentlich als Fechter, tritt als Snger und Schauspieler auf, zwang sogar Senatoren und rmische Schauspieler Frauen, welche bisher nie als Schauspielerinnen hatten austreten drfen, zu gleichen Vorstellungen, und als ihm endlich Poppa Sabina der seine Thorheiten Vorstellungen machte, geriet er in gewaltigen Zorn, trat sie mit Fen und verletzte sie so, da sie starb. Nachher aber bereute er seine grausame That, lie die Leiche einbalsa- und veran-miren und veranstaltete ein prchtiges Leichenbegngnis. Er selbst hielt die Leichenrede und pries die Schnheit der Verstorbenen. Das Volk und Heer wute er durch verschwenderische Spiele, Korn- und Geldspenden lange zufrieden zu erhalten. Als er aber sogar die Stadt in Brand steckte, und 9 Tage lang die herrlichsten den Brand Gebude in Staub und Asche sanken, blos damit dem wahnsinnigen ^ Herrscher der Anblick des brennenden Troja gewhrt werde, wuchs Christenver-die Erbitterung gegen ihn. Nero beschwichtigte das murrende Volk Hungen, damit, da er die Schuld des Brandes auf die Christen schob und ihre Verfolgung anbefahl. Ein Theil von ihnen wurde enthauptet oder gekreuzigt, ein Theil in Felle wilder Thiere genht und den Hunden zum Zerfleischen vorgeworfen, Andere mit Pech bergssen und angezndet, um wie Fackeln in langen Reihen zu nchtlichen

10. Geschichte des Altertums - S. 204

1879 - Mainz : Kunze
204 Dritter Abschnitt. vn H?rkula- Furchtbarer war noch ein Erdbeben, verbunden mit anhaltenden neum, Pom- Ausbrchen des Vesuvs, wodurch nicht nur Pompeji, Herkulaneum Stabil Un^ (79) verschttet, sondern auch ganz Campanien verwstet und viele Menschenleben, darunter das des Naturforschers Plinius, vernichtet wurden *). *) Ein Augenzeuge, der jngere Plinius, welcher mit seiner Mutter in Misenum war, beschreibt dieses furchtbare Ereignis in zwei uns erhaltenen Briefen. Der an den berhmten Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus gerichtete lautet also: Schon seit mehreren Tagen hatte man das Erdbeben gesprt und sich allmhlich an das Wanken und Schwanken der Gebude gewhnt. Um 6 Uhr Morgens war der Himmel ganz trbe und die Tageshelle noch matt. Da die Gebude heftig schwankten und den Einsturz drohten, beschlossen die Mutter und ich die Stadt zu verlassen. Das Volk folgte uns scharenweise. Als wir die Huser hinter uns hatten, machten wir Halt. Die Wagen, welche wir hatten hinausfahren lassen, wurden auf ganz ebenem Felde hin- und hergeworfen und blieben auch dann nicht auf der Stelle, wenn schon Steine untergelegt wurden. Es war. als ob das Meer sich selbst verschlinge und durch die Erderschtterung gleichsam auf sich selbst zurckgeworfen werde. Wenigstens sahen wir das Ufer vorgerckt und viele auf dem trockenen Sande zurckgebliebene Seethiere. Auf der entgegengesetzten Seite zerplatzte eine schreckliche schwarze Wolke, scho und schleuderte schlangensrmige Feuermassen umher und entlud sich in lnglichen Flammengestalten, die wie Blitze aussahen, aber grer waren. Bald lie sie sich auf die Erde herab und bedeckte die See, umhllte Capre und das Vorgebirge von Misenum. Jetzt forderte mich die Mutter dringend zur Flucht auf. ich sei noch jung und werde leicht entrinnen: sie dagegen durch Alter und Krankheit schwach wolle gern sterben, wenn sie nur meinen Tod nicht verschulde. Der Mutter Hand ergreifend ziehe ich sie, während sie laut klagt, da sie mich auf-halte, nach. Schon fiel Asche auf uns, doch nicht in groer Menge. Ich sehe zurck. Ein dichter Dampf in unserm Rcken kam hinter uns her, wie ein auf die Erde gegossener Strom. Pltzlich ward es finster, etwa wie wenn man in einem Zimmer das Licht auslscht. Nun hrte man Frauen jammern, Kinder wimmern, Männer rufen, die Einen nach ihren Eltern, Andere nach ihren Kindern oder Gatten. Diese bejammerten ihr eignes Geschick, jene das ihrer Angehrigen, viele wnschten sich den Tod aus Furcht vor dem Tode. Falsche Gerchte tauchten auf und mehrten den Jammer. Es wurde dann wieder ein wenig helle, was uns wie ein Zeichen fernen Feuers vorkam; denn die Finsternis kam wieder und mit ihr ein so heftiger und dichter Aschenregen, da wir die Asche abschtteln muten, um nicht erdrckt zu werden. Endlich lste sich die dichte Finsternis in Rauch und Nebel auf; die Sonne kam ganz trb zum Vorschein, wie bei einer Sonnenfinsternis. Alle Gegenstnde zeigten sich verndert, hoch mit Asche, wie mit Schnee bedeckt; das Erdbeben
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